Immobilien-Token enttäuschen nach anfänglichem Hype

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Als der Boom um Initial Coin Offerings (ICO) abflaute und 2018 ein Krypto-Bärenmarkt einsetzte, sahen viele Analysten in Immobilien-Token den nächsten großen Impulsgeber.

Mit der Bitcoin-Halbierung, Ethereum 2.0 und dem Aufkommen von DeFi beflügeln inzwischen andere Themen die Fantasie der Krypto-Märkte. Krypto-Immobilien sind nicht länger im Trend und einige zweifeln mittlerweile an der Tragfähigkeit des Konzepts.

Tokenisierung von Immobilien in 2017/2018

So schreibt etwa Matthew McAuley, Direktor für globale Marktforschung beim Immobiliendienstleister JLL in einem Artikel in The Investor :

„Es geht mit der Blockchain im Immobilienbereich nur sehr langsam voran, obwohl sie seit einigen Jahren als bahnbrechend angepriesen wird.“

Der erste durch Kryptowährung abgewickelte Immobilienverkauf fand 2017 statt, als der Gründer von TechCrunch, Michael Arrington, eine 60.000-Dollar-Wohnung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit Ether über die Plattform Propy kaufte.

Im folgenden Jahr, 2018, setzte sich der Trend fort, als „Aspen Coin“ für ein Fünf-Sterne-Resort mit 179 Zimmern in Colorado Token im Wert von 18 Millionen US-Dollar verteilte. Es handelte sich um das weltweit erste Security Token Offering.

Eine Luxus-Eigentumswohnanlage in Manhattan mit einem geschätzten Wert von 30 Millionen US-Dollar kündigte danach Immobilienverkäufe über ein Security Token Offering über die Plattformen Fluidity und Propellr an.

Gemischte Entwicklung in 2019

Das Projekt in Manhattan wurde jedoch im folgenden Jahr eingestellt, wobei Fluidity and Propellr die Entscheidung auf mangelndes Interesse Institutioneller Anleger zurückführten.

Das Fehlen etablierter Sekundärmärkte für den Handel mit Security Token behinderte den Sektor ebenfalls. Die Aspen Coin notierte etwa zunächst nur auf den intransparenten Templum-Märkten.

Die Bemühungen des Online-Einzelhändlers Overstock, ein reguliertes alternatives Handelssystem für Security Token in Form von tZERO einzuführen, schienen im vergangenen Jahr ebenfalls einen Rückschlag zu erleiden, als der dramatische Abgang von CEO Patrick Byrne zu Klagen gegen Overstock und seine Führungskräfte führte.

Neuer Schwung für die Immobilien-Tokenisierung 

McAuley ist der Ansicht, dass Blockchain noch nicht in der Lage ist, die Immobilienbranche nachhaltig zu beeinflussen, und argumentiert, dass größere Rechenressourcen, bessere Gesetzgebung und ein Ausweg für das Problem der „Unveränderlichkeit“ erforderlich seien, damit der Sektor wieder an Dynamik gewinnt.

„Ich finde es schwer zu glauben, dass Blockchain in Immobilien so eingesetzt oder so nützlich sein werden, wie ursprünglich angenommen.“

Lebenszeichen

Auch wenn die Alimentierung von Immobilien dem frühen Hype vielleicht nicht gerecht geworden ist, hat es doch stetige Fortschritte gegeben. Overstocks tZERO wuchs und beherbergte mehr als 2 Millionen US-Dollar monatlichen Handel mit Security Token, noch bevor die Unterstützung für die Aspen Coin – die vor kurzem in ASPEN umbenannt wurde – begann. 

Die Immobilien-Tokenisierungsplattform RealT hat bereits 16 Token Offerings für Immobilien in Michigan durchgeführt und wickelt derzeit aktive Token-Verkäufe für zwei Immobilien ab – darunter für ein Haus in Florida. Neun Immobilien-Token werden derzeit auf den Sekundärmärkten von RealT gehandelt und generieren ein monatliches Volumen von rund 90.000 US-Dollar.

Im April lancierte die in Deutschland ansässige Black Manta Capital ein Security Token Offering im Umfang von zwölf Millionen US-Dollar, mit dem fraktioniertes Eigentum an 2.000 Quadratmetern Wohnungen in Berlin emittiert wurde. Die Regierung von Dubai hat in den letzten Monaten ebenfalls bedeutende Fortschritte beim Aufbau der Dubai Land Department Real Estate Blockchain (DLDRE) gemacht.

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