XRP verliert Marktführung in Japan – Ist eine Rückkehr an die Spitze möglich?

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Die japanischen Krypto-Anleger sind für ihr großes Interesse an XRP bekannt. Zwischenzeitlich war die Kryptowährung von Ripple in Japan sogar beliebter als Bitcoin. Wie offizielle Daten des japanischen Verbandes der Kryptobörsen (JVCEA) zeigen, lässt die Zugkraft von XRP im Land der aufgehenden Sonne jedoch mehr und mehr nach.

Im Westen ist die Anhängerschaft von XRP in den letzten Jahren bereits deutlich geschrumpft und dank eines stagnierenden Kurses zeichnet sich in Japan inzwischen ein ähnliches Bild ab.  

Yuya Hasegawa, ein Marktforscher der japanischen Kryptobörse BitBank, hat am 20. Juni analysiert, ob XRP trotzdem noch das Potenzial hat, im japanischen Raum zurück auf den Thron zu steigen.

Marktanteil von XRP im Sinkflug

Als Beleg für das rückläufige Interesse führt er zunächst die Entwicklung des Marktanteils von XRP an (siehe unten), was Krypto-Vermögen betrifft, die in japanischen Yen gehandelt werden.

Monthly Dominance Chart of User Cryptocurrency Holdings (in JPY)

Marktanteil der größten Kryptowährungen in Japan. Quelle: BitBank, JVCEA

Hierbei kam XRP im Dezember 2018 noch auf einen Anteil von 51,36 %, was die Kryptowährung zum damaligen Marktführer machte. Selbst der eigentliche Klassenprimus Bitcoin konnte zu diesem Zeitpunkt mit 34,5 % Marktanteil auf den zweiten Platz verwiesen werden. Im Laufe der vergangenen Monate hat sich das Blatt allerdings gewendet, denn wie die neuesten Daten aus dem Februar 2020 zeigen, liegt der Marktanteil von XRP nur noch bei 27,54 %, während Bitcoin in Japan mit 51,74 % die Marktherrschaft zurückgewonnen hat.

Andere Kryptos im Rampenlicht

Als Hauptgrund für das Wiedererstarken von Bitcoin und den zeitgleichen Abfall von XRP sieht Hasegawa den deutlichen Unterschied in der Kursentwicklung der beiden Kryptowährungen. Seit Januar 2019 ging es für Bitcoin insgesamt um 152,79 % nach oben, wohingegen XRP lediglich 16,81 % zulegen konnte.

Aber es gibt noch weitere Gründe für den Negativtrend von XRP, wobei Hasegawa als einen der entscheidenden Faktoren ausmacht, dass es der Kryptowährung des Blockchain-Zahlungsdienstleisters Ripple an einem Narrativ mangelt, das die Begeisterung der japanischen Krypto-Anleger aufrechterhält:

„Der Aufschwung des Kryptomarktes im Jahr 2019 war hauptsächlich durch das Wertaufbewahrungsmittel-Narrativ bedingt, das in erster Linie mit Bitcoin assoziiert wird. Der Aufwärtstrend im Januar 2020 entstand wiederum dadurch, dass Kryptowährungen als Absicherung gegen die erhitzte Lage in der Weltpolitik gesehen wurden, zusätzlich spielten die bevorstehenden Halvings eine entscheidende Rolle (allen voran das Bitcoin-Halving). Ethereum konnte in dieser Zeit ebenfalls deutlich nach oben klettern, was wohl mit der traditionellen Korrelation zu Bitcoin zusammenhängt. Außerdem sorgt das wichtige Ethereum-Upgrade auf Version 2.0, das noch im dritten Quartal 2020 erfolgen soll, für zusätzliche Aufmerksamkeit. Die Narrativen, die den Kryptomarkt in den letzten Monaten angetrieben haben, haben das Rampenlicht also von XRP weggelenkt.“  

Rückkehr auf den Thron möglich?

Dementsprechend befürchtet Hasegawa, dass XRP es auch in den nächsten Monaten schwer haben wird, denn „die Aufmerksamkeit des Marktes liegt wegen der aktuellen weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage sowie dem Upgrade auf ETH 2.0 vorwiegend bei Bitcoin und Ethereum“. Langfristig ist er jedoch optimistisch, dass die Nachfrage nach XRP ein „neues Normallevel“ erreichen wird. Die Corona-Krise, die trotz der Lockerungen wohl noch lange nachwirken wird, sieht er dabei als etwaige Chance für XRP:

„Wenn Bewegungen über Landesgrenzen Restriktionen unterliegen, kann die Nachfrage nach grenzübergreifenden Zahlungen potenziell steigen. Ripple, der Herausgeber von XRP, hat dafür bereits eine Infrastruktur geschaffen, die schnelle und kostengünstige Zahlungen über Landesgrenzen ermöglicht. In vielen Ländern der Welt steigt der Bedarf bereits.“ 

Cointelegraph hatte zuletzt berichtet, dass Ripple eine Open Payments Coalition und ein universelles Zahlungssystem namens PayID ins Leben gerufen hat.

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