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Im exklusiven Interview mit Cointelegraph blickt der Krypto-Pionier und BitInstant Mitgründer Charlie Shrem auf die Anfangszeit der Kryptobranche zurück.
Obwohl er besonders die familiäre Atmosphäre aus den frühen Tagen vermisst, gesteht Shrem ein, dass er und die anderen Krypto-Pioniere damals hätten erkennen müssen, dass Bitcoin (BTC) mehr als nur eine neue Technologie ist, „mit der man aus Spaß and Freude herumexperimentieren kann“.
Rückblick auf die Anfangszeit
Auf die Frage, welche Lehren die heutige Kryptobranche aus der Anfangszeit ziehen kann, dreht Shrem vielmehr den Spieß um: „Ich finde, wir hätten damals ein paar gute Lehrstunden gebrauchen können.“
„In der Anfangszeit hätten wir viel von den heutigen Branchenführern lernen können“, so Shrem. Dahingehend ergänzt er: „Wir hätten zum Beispiel lernen können, wie man Unternehmen richtig führt oder mit seinen Angestellten umgeht.“
Und weiter:
„Wir hätten lernen können, dass wir uns nicht wie Kinder benehmen dürfen und verstehen müssen, dass Bitcoin etwas Größeres ist, als nur eine Technologie, mit der man aus Spaß an der Freud herumexperimentieren kann. In den Anfangsjahren 2013, 2014, 2015 hätten wir alle etwas erwachsener sein sollen.“
Allerdings betont Shrem auch, dass die Fehler von gestern ein wichtiger Grundstein für den Erfolg von heute sind: „Aber gleichzeitig ist die Tatsache, dass wir damals etwas verrückt und dumm waren, der Grund, dass Bitcoin heute so erfolgreich ist.“
„Ich schaue also nicht zurück und frage mich, was wäre, wenn, wir diese Lehrstunden damals gehabt hätten, sondern ich frage mich vielmehr, was wäre, wenn wir diese Fehler nicht gemacht hätten? Würde ich dann heute hier sitzen?“, wie Shrem gegenüber Cointelegraph meint.
Coinbase war der Anfang vom Ende für BitInstant
Auch beim Thema BitInstant, der frühen Kryptobörse, die 2011 von Shrem mitgegründet wurde, zeigt sich Shrem wenig wehmütig, da er „froh ist, wie es mit BitInstant gelaufen ist“.
So meint er: „BitInstnant musste aus gutem Grund schließen, denn wir konnten einfach nicht mehr mit den Regulierungsanforderungen Schritt halten.“ Und weiter: „Ich scherze immer, dass wir die einzige Kryptobörse waren, die ihren Nutzern das Geld nicht aus der Tasche gezogen hat, weil wir bei der Schließung alle Gelder wieder ausbezahlt haben.”
Fast zwei Jahre lang war BitInstant in den USA die einzige Kryptobörse, die den Direktkauf von Bitcoin ermöglichte. Als dann jedoch Coinbase in den Markt eingetreten ist, war das Ende für BitInstant nah, wie Shrem bestätigt:
„Als Coinbase an den Start gegangen ist, war uns klar, dass unsere Zeit vorbei ist, denn Coinbase wurde mit viel Geld aus Silicon Valley unterstützt, wobei Silicon Valley mich ohnehin nicht besonders mochte, da ich ihnen damals den Mittelfinger gezeigt hatte.“
„Unsere Zeit war vorbei, aber das war für mich in Ordnung“, wie Shrem resümiert. Mit einem Augenzwinkern kommt er abschließend zu der folgenden Einschätzung: „Wir waren für die Kryptobranche, was der Netscape Navigator für das Internet war.“
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