Polkadot könnte „Gemeinwohl-„Parachains mit DOT-Smart-Contracts einführen

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Polkadot (DOT) bereitet sich auf die Einführung von Parachain-Auktionen vor. Das ist ein kombinierter Mechanismus zur Kapitalbeschaffung und Ermittlung von Marktinteresse. Das Team erklärte, dass einige Kernfunktionen für den Auktionsmechanismus schlecht geeignet sein könnten.

Polkadot-Parachains sind in gewisser Weise analog zu dem Sharding-Vorschlag für Ethereum 2.0. Jede Parachain ist eine weitgehend unabhängige Blockchain, die für einen bestimmten Zweck gebaut wurde. Viele Projekte, die auf Polkadot aufbauen, wie Moonbeam, Equilibrium oder Acala, entwickeln ihre eigenen Parachains, in denen die Token des Projekts als eigene Währung fungieren und zur Bezahlung von Transaktionen verwendet wird. Die Parachains können über die Relais-Chain miteinander kommunizieren. Diese ist ein zentraler Koordinator, auf der der Staking-Konsensmechanismus von Polkadot ausgeführt wird.

Die verschiedenen Parachain-Projekte können sich in ihrem Zweck manchmal überschneiden und miteinander konkurrieren. Equilibrium und Acala sind etwa Polkadot-native DeFi-Chains, während Moonbeam praktisch die gleiche Blockchain-Umgebung wie Ethereum bieten will und ebenfalls auf DeFi fokussiert ist. Bestimmte Funktionen, wie etwa Brücken zu externen Blockchains, können für alle Projekte auf Polkadot nützlich sein. Aber die Parachain-Teams könnte zögern, Geld für eine Auktion auszugeben, da sie wissen, dass die Konkurrenten genauso davon profitieren würden, ohne ihre Ressourcen verbraucht zu haben. Das bezeichnet man in den Wirtschaftswissenschaften als „Trittbrettfahrerproblem“.

Das Polkadot-Team schlug daher am Donnerstag vor, einige Parachain-Slots für gemeinwohlorientierte Funktionen zu vergeben und so den Auktionsprozess zu umgehen. Stattdessen hängt die Aufnahme der Parachain davon ab, ob die DOT-Stakeholder einen Vorschlag zur Governance durchwinken. Alle Vorschläge werden von einem technischen Komitee und dem Polkadot-Rat diskutiert. Die endgültige Entscheidung liegt aber bei den Token-Inhabern.

Im Moment sind die Kandidaten für Gemeinwohl-Parachains vor allem „System-Level-Chains“ und „Gemeinwohl-Chains“. Erstere sind dazu gedacht, Funktionen aus der Relais-Chain in eine Parachain auszulagern. Dazu gehören Governance, Staking-Wahlen, Identität und Kontostände. Eine solche Optimierung würde die Leistung verbessern, da die Relais-Chain von allen Knoten gleichzeitig validiert werden muss. Einzelne Parachains werden nur von einem Teil davon zu einem bestimmten Zeitpunkt verarbeitet. Letztendlich ist der Plan, die Relais-Chain zu einer transaktionslosen Chain zu machen, die nur Validierungsfunktionen übernimmt.

Gemeinwohl-Chains hingegen können als eine Polkadot-native Umsetzung einzelner Parachains von Projekten betrachtet werden. Darunter fallen etwa Funktionen, wie Brücken zu anderen Blockchains oder allgemeine Smart-Contract-Umgebungen, die auf WebAssembly basieren. Mit einer solchen Parachain könnten Entwickler ihr Projekt in einer neutralen Polkadot-Umgebung betreiben, in der die Gebühren mit DOT (oder KSM im Falle der Kusama-Schwester-Chain) bezahlt werden.

Die öffentliche Wasm-Chain würde weniger Komplexität bei der Entwicklung erfordern, die mit dem Aufbau einer ganzen Parachain verbunden ist. Sie wäre damit eher so etwas wie die Entwicklung einer DApp auf Ethereum. Der wichtigste Unterschied ist die strikte Arbeit mit WebAssembly, einer virtuellen Maschine, die allgemein als leistungsfähiger als die Ethereum Virtual Machine angesehen wird. Peter Mauric, der Leiter der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten bei Parity, sagte gegenüber Cointelegraph, „eine verallgemeinerte, reine Wasm-Smart-Contract-Parachain auf Polkadot würde ziemlich sicher gut als öffentliche Einrichtung angenommen werden“.

Die WebAssembly-Umgebung wäre ein einzigartiges Merkmal von Polkadot. Mauric erklärte, „ältere Netzwerke haben ihre Pläne, leistungsstarke virtuelle WebAssembly-Maschinen einzubinden, fast aufgegeben“. Tatsächlich wurden die Pläne für die Entwicklung von eWASM, einer WebAssembly-Umgebung für Ethereum, im Jahr 2020 verworfen, wie Ben Edgington, der Projektleiter für den Teku-Client bei Eth 2.0, gegenüber Cointelegraph erklärte.

Dennoch sind die Pläne für Gemeinwohl-Chains noch nicht bestätigt, da die Polkadot-Governance einer solchen Änderung formal zustimmen muss.

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