Mutmaßliche Darknet-Dealer wegen Bitcoin-Drogenhandel vor Gericht

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Die mutmaßlichen Händler, die an „Chemical Revolution“ beteiligt waren, stehen heute vor Gericht. Das ist Deutschlands größter Marktplatz für Darknet-Drogen.

Die große Zahl der Angeklagten in diesem Fall hat dazu geführt, dass der Prozess in einer großen Kongresshalle in Gießen verhandelt wird.

Sieben Angeklagte stehen heute vor Gericht, obwohl im Juni 2019 im Zusammenhang mit dem Fall insgesamt 11 Personen verhaftet wurden. 

Sie wurden angeklagt, riesige Mengen von Drogen, wie MDMA, Amphetamin, Heroin, Kokain und Cannabis, im Tausch gegen Bitcoin (BTC) verkauft zu haben. 

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wirft den 11 Angeklagten vor, zwischen September 2017 und Februar 2019 über 130 Kilo Amphetamine, 42 Kilo Cannabis, 17 Kilo kristallines Ecstasy, 6 Kilo Kokain und Kilo Heroin über „Chemical Revolution“ verkauft zu haben.

Sie sollen dabei über 1 Mio. Euro verdient haben. Damit ist die Plattform der vermutlich größte Online-Drogenhandel des Landes gewesen.

Komplexes, illegales Netz von Operationen

Die monatelangen Ermittlungen, die im Juni letzten Jahres in der Schließung, Beschlagnahmung von Drogen und Verhaftungen gipfelten, begannen Anfang 2018. 

Die deutsche Polizei infiltrierte das komplexe Geflecht aus Lieferkette und Verwaltungsstrukturen hinter der Webseite durch verdeckte Ermittler und vorgetäuschte Drogenkäufe sowie durch Insider-Informanten. 

Der mutmaßliche Haupttäter im Fall „Chemical Revolution“ ist ein 26-jähriger Deutscher mit Wohnsitz auf Mallorca.  

Die Angeklagten waren über „verschiedene Punkte innerhalb der Versorgungskette“ am Betrieb der Seite involviert, so die Staatsanwälte.

In einer Studie der Bundespolizei über den Online-Drogenhandel vom September 2019 heißt es laut der Deutschen Welle, dass es für das Jahr 2018 einen Anstieg der damit verbundenen Drogendelikte um 27,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben habe.

Anonymisierung, Verschlüsselungssoftware und Unterstützung für Bitcoin-Käufe sollen den Betrieb der Webseite erleichtert haben.

In früheren Berichten über den Fall hieß es, dass die Dealer von Chemical Revolution auch Verkäufe über Wall Street Market, den zweitgrößten Darkweb-Markt der Welt, abwickelten. Dieser wurde im Frühjahr letzten Jahres ebenfalls von der deutschen Polizei ausgehoben.

Der Gesamtumsatz auf dem Darknet erreichte 2019 einen neuen Höchststand und überstieg erstmals 600 Mio. US-Dollar, wie aus einer Studie hervorgeht, die im Januar dieses Jahres von der Blockchain-Analysefirma Chainalysis veröffentlicht wurde.

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