Liquid Geschäftsführer bestätigt – Wiedereinführung von Zcash weiterhin möglich

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Nachdem die Kryptobörse Liquid jüngst die auf Anonymität und Datenschutz spezialisierte Kryptowährung Zcash (ZEC) aus ihrer Notierung genommen hat, um behördlichen Auflagen zu entsprechen, schließt die Handelsplattform jedoch nicht aus, den Coin später wieder aufzunehmen.

„Was unsere Entscheidung angeht, ZEC vorübergehend aus unserem Trading-Angebot zu entfernen, benötigen wir zunächst weitere Klarheit von der Börsenaufsicht von Singapur (MAS), ehe wir die Kryptowährung wieder auf Liquid führen können“, so Seth Melamed, Operativer Geschäftsführer der Kryptobörse am 25. Juli gegenüber Cointelegraph.

Hinsichtlich der Börsenaufsicht von Singapur (MAS) ergänzte er:

„In Gesprächen mit anderen Krypto-Handelsplattformen haben wir bemerkt, dass es keine Kryptobörse gibt, die in Singapur eine Genehmigung nach dem Zahlungsdienstleistungsgesetz beantragt hat und trotzdem weiterhin ZEC führt. Wenn es genauere Klarheit darüber gibt, ob und wie Liquid ZEC notieren darf, holen wir die Kryptowährung gerne zurück auf unsere Plattform.“

Behörden äußern Bedenken

Die Electronic Coin Company, die für den Betrieb von Zcash verantwortlich ist, hatte am 22. Juli bereits angekündigt, dass die Liquid ihren Coin aus der Notierung nehmen will. Kurz darauf folgte dann eine offizielle Mitteilung der Kryptobörse, in der diese die Entfernung von 27 Kryptowährungen bestätigte, darunter auch ZEC. Hintergrund dieses Schrittes ist, dass Liquid bei der Börsenaufsicht von Singapur (MAS) eine Genehmigung nach dem Zahlungsdienstleistungsgesetz beantragt hat.

„Die MAS hat in mehreren Gesprächen mit den Kryptobörsen ihre Bedenken zur Notierung von Privacy Coins geäußert“, wie Melamed dahingehend erklärt.

„Die MAS hat in diesem Zusammenhang eingefordert, dass alle Kryptobörsen angeben müssen, wie sie die Einhaltung des Finanztransaktionsgesetzes und der Vorschriften der FATF zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung planen“, wie der Liquid Geschäftsführer mit Blick auf die Bestimmungen durch den Arbeitskreis Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung (FATF) ausführt.

Nicht nur Zcash entfernt

Privacy Coins, also Kryptowährungen, die auf Anonymität spezialisiert sind, sind darauf programmiert, ihre Transaktionsdaten zu verschleiern. Dies macht die Nachverfolgung umso schwieriger, was zwar für den Datenschutz der Krypto-Nutzer gut ist, aber für die Arbeit von Aufsichtsbehörden schlecht. Zcash (ZEC) ist neben Monero (XMR) der wohl bekannteste Privacy Coin.

Allerdings hat Liquid nicht nur die angesprochenen Privacy Coins aus der Notierung genommen, sondern auch solche Kryptowährungen, die im Zusammenhang mit Glücksspiel und Pornografie stehen, da die Aufsichtsbehörden auch hier etwaige Vorbehalte haben, wie Melamed angibt. „Die MAS nennt uns keine bestimmten Coins“, wie er in diesem Kontext weiter erklärt, „allerdings machen sie uns generelle Vorgaben, denen wir folgen müssen“.

Der Liquid COO weist darauf hin, dass die entfernten Kryptowährungen allesamt geringe Handelsvolumen aufwiesen, was die Entscheidung etwas leichter machte. Dies betrifft auch ZEC.

Nichtsdestotrotz mahnt Melamed die fortschreitende Regulierung der Kryptobranche an, da er befürchtet, dass im Vergleich zu den traditionellen Finanzmärkten mit zweierlei Maß gemessen wird.

So meint er:

„Das eigentliche Problem ist, dass die Aufsichtsbehörden und der Arbeitskreis Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung (FATF) Regeln für die Kryptobranche aufstellen, die sie nicht mal dem Bankenwesen abverlangen. Das ist der Grund, warum wir uns für die Entfernungen entschieden haben. Möchte ich ZEC entfernen? Natürlich nicht. Habe ich eine andere Wahl? Nein, habe ich nicht.“

Allerdings kann Zcash scheinbar auch in Einklang mit den Anforderungen der Aufsichtsbehörden gebracht werden, denn die amerikanische Kryptobörse Gemini, die über eine behördliche Genehmigung des Bundesstaates New York verfügt, führt ZEC bereits seit 2018.

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