Krypto-Prominenz ruft Trump zu Begnadigung für Ross Ulbricht auf

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44 Tage vor der Amtseinführung von Joe Biden als Präsident der Vereinigten Staaten bitten einige Leute aus dem Krypto-Raum Donald Trump um eine Begnadigung des Silk-Road-Gründers Ross Ulbricht.

In einem kürzlichen Tweet von Jason Williams rief der Mitbegründer von Morgan Creek Digital Assets Trump dazu auf, „das Richtige zu tun“, und Ulbricht sowie den Whistleblower Edward Snowden zu begnadigten. Peter McCormack, der Moderator des Podcasts What Bitcoin Did hat einige Tage später zugestimmt und fügte noch den WikiLeaks-Gründer Julian Assange auf der Liste der zu begnadigenden Leute hinzu.

Diese drei – Snowden, Ulbricht und Assange – sind nur einige Beispiele, die von Beratern, Experten und konservativen Kommentatoren genannt werden, während Trump noch die letzten Tage seiner Präsidentschaft ausübt. Ulbricht, der Gründer des Darknet-Marktplatzes Silk Road, verbüßt derzeit zwei lebenslange Freiheitsstrafen ohne Möglichkeit auf Bewährung. Er wurde wegen Geldwäsche, Computer-Hacking und Verschwörung zum Handel mit Betäubungsmitteln verurteilt.

Snowden, ein ehemaliger Mitarbeiter der Nationalen Sicherheitsbehörde NSA und Informant, verließ die Vereinigten Staaten im Jahr 2013 und erhielt Asyl in Russland. Das Justizministerium hat ihn wegen Verstoßes gegen das Spionagegesetz von 1917 und Diebstahls von Regierungseigentum angeklagt. Er hat inzwischen erklärt, dass er die russische Staatsbürgerschaft beantragen wolle.

Obwohl er australischer Staatsbürger ist, wurde Assange von mehren Behörden weltweit angeklagt, unter anderem wegen des Vorwurfs der sexuellen Nötigung in Schweden. Im Jahr 2019 klagten ihn die Vereinigten Staaten wegen Verstoßes gegen das Spionagegesetz von 1917 im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Dokumenten an. Diese wurden von der Geheimdienstanalytikerin der US-Armee Chelsea Manning auf WikiLeaks veröffentlicht. Assange befindet sich derzeit in einem britischen Gefängnis und wartet auf die Auslieferung in die USA.

Laut einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs kann der US-Präsident „uneingeschränkt“ begnadigen. Dieses Urteil wird in den Medien allerdings in Frage gestellt und es kamen Gerüchte auf, dass Trump erwäge, sich vor seinem Ausscheiden aus dem Weißen Haus am 20. Januar präventiv selbst zu begnadigen. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 hat er 45 Personen, die wegen Vergehen auf Bundesebene angeklagt waren, begnadigt, deren Strafe umgewandelt oder die Verurteilung rückgängig gemacht.

Da es keine Begrenzung für die Anzahl der Begnadigungen gibt, die Trump aussprechen kann, kann eine Begnadigung einfach eine Reaktion auf einen öffentlichen Aufschrei oder ein persönliches Anliegen sein. Trump sagte im August, er werde sich überlegen, Snowden zu begnadigen. Ein Anwalt von Assange behauptete, ein ehemaliger republikanischer Kongressabgeordneter habe dem WikiLeaks-Gründer ebenfalls eine Begnadigung durch den Präsidenten angeboten. Snowden ist zwar ein möglicher Kandidat für eine Begnadigung, aber er hat auch dafür plädiert, dass Assange eine Begnadigung anstelle von ihm erhalten solle.

Von Trump gab es noch keine definitive Erklärung. Doch Leute aus dem Krypto-Raum hoffen wohl, Assange, Snowden und Ulbricht zumindest auf Twitter sehr präsent zu unterstützen und die Aufmerksamkeit von Trump zu erregen.

Nicht alle Krypto-Nutzer können sich mit dem Gedanken anfreunden, dass Ulbricht möglicherweise freigelassen wird. Grund dafür ist der umstrittene Marktplatz Silk Road, den dieser gründete, und der für den Kauf und Verkauf von Drogen genutzt wurde.

„Ich werde nie verstehen, warum so viele Bitcoin-Maximalisten Ross Ulbricht unbedingt begnadigen wollen“, so Jax Draper. „Ich glaube, dass er einen extreme Strafe bekommen hat und dass er sich möglicherweise ändern kann, aber er ist alles andere als ‚unschuldig‘.“



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