Großer deutscher Krypto-Debitkartenanbieter in Kontroverse: 1,9 Mrd. Euro fehlen

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Das große deutsche Fintech-Unternehmen Wirecard, das die Debitkarten von Crypto.com herausgibt, ist in den Mittelpunkt einer Kontroverse geraten. Einige der Mitarbeiter haben das Unternehmen offenbar betrogen.

Wie die Financial Times am 18. Juni berichtete, konnten die Rechnungsprüfer der Big-Four-Buchhaltungsfirma EY „die Existenz von 1,9 Milliarden Euro in bar“ nicht bestätigen.

Einer Erklärung des Unternehmens zufolge habe ein Treuhänder der Wirecard-Bankkonten versucht, den Wirtschaftsprüfer mit der falschen Angabe dieses Barguthabens zu täuschen.

Der Aktienkurs des Unternehmens brach am Donnerstag nach Bekanntwerden dieser Angelegenheit um fast 50 Prozent ein.

Einem vorhergehenden Bericht der Financial Times zufolge haben Wirecard-Mitarbeiter in Dubai und Dublin fast ein Jahrzehnt lang die Umsätze und Gewinne auf betrügerische Weise in die Höhe getrieben.

Kryptokarten in Gefahr?

Die beliebten Debitkarten von Crypto.com werden von WireCard herausgegeben. Das könnte sich für das Unternehmen nun als Problem entpuppen.

Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die Gelder der Nutzer direkt bedroht sind, könnte die Lücke in den Reserven zu Störungen bei den Karten, die von WireCard ausgegeben werden, führen. Cointelegraph bat Crypto.com um einen Kommentar, erhielt jedoch bisher noch keine Antwort.

Crypto.com ist allerdings nicht der einzige Anbieter, der davon betroffen sein könnte. WireCard gibt auch Debitkarten für Wirex, TenX und CryptoPay heraus.

Eine bemerkenswerte Ausnahme in dieser Gruppe ist die Coinbase Card, die derzeit von PaySafe Financial Services herausgegeben wird. Darüber hinaus ist Coinbase im Februar zu einem Visa-Emittenten geworden. Damit ist die Börse WireCard und PaySafe gleichgestellt. Das Unternehmen hat jedoch noch keine eigene Debitkarte direkt herausgegeben.

Es gibt nur wenige Anbieter, die bereit sind, mit Kryptowährungsunternehmen zusammenzuarbeiten. Die Krypto-Debitkartenbranche ist nach wie vor durch kriselnde Hauptemittenten bedroht. Im Januar 2018 hat der plötzliche Zusammenbruch von WaveCrest dazu geführt, dass praktisch alle Krypto-Debitkartenunternehmen keine Produkte mehr anbieten können.

Es ist unklar, ob die Probleme von WireCard zu einem ähnlichen Phänomen führen werden. Allerdings ist der Unterschied zum WaveCrest-Vorfall die Tatsache, dass dem Unternehmen die Visa-Lizenz entzogen wurde.

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