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Die Europäische Zentralbank hat am 12. Oktober eine öffentliche Konsultation über einen möglichen digitalen Euro eingeleitet.
Die Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung in der Eurozone bekommt immer mehr Schwung. Die Zentralbank hat in ihrer Einführung in die öffentliche Konsultation erklärt, dass die Herausgabe einer CBDC dazu beitragen könnte, „die Auswirkungen von extremen Ereignissen – wie Naturkatastrophen oder Pandemien – abzufedern, wenn traditionelle Zahlungsdienste möglicherweise nicht mehr funktionieren“.
Anfang des Monats hieß es in einem Bloomberg-Bericht, die EZB habe am 22. September den Begriff „digitaler Euro“ als Marke angemeldet. Die EZB veröffentlichte Anfang Oktober eine große neue Studie, die sich mit dem digitalen Euro befasst.
Wie es in dem Bericht heißt, ist ein weiterer wesentlicher Vorteil einer künftigen CBDC, dass die Eurozone eine „strategische Autonomie“ erhalte. In der Einleitung zur öffentlichen Konsultation heißt es, dass ein digitaler Euro eine Alternative zu „ausländischen digitalen Zahlungsmitteln bieten würde, die die Finanzstabilität und die geldpolitische Souveränität in der Euro-Zone untergraben könnten“.
Einzelne Bürger, Unternehmen, NGOs, Gewerkschaften und akademische Organisationen können sich an der Umfrage beteiligen. Die EZB bittet die Nutzer, die möglichen Merkmale einer zukünftigen digitalen Währung nach ihrer Bedeutung zu ordnen:
Abgesehen von der Rangfolge dieser Prioritäten nach Bedeutung bittet die EZB die Befragten auch, zu dieser Rangfolge Stellung zu nehmen und etwaige spezifische Herausforderungen zu erläutern, die man erwarten könne und die sie von der Verwendung des digitalen Euro abhalten würden. Außerdem sollen die Befragten, Benutzerfunktionen vorschlagen, die die Inklusion fördern könnten, insbesondere für Leute ohne Bankkonto oder mit Behinderungen.
Zuletzt können die Befragten zwischen einem digitalen Euro, bei dem nicht jede einzelne Zahlung von einer Zentralbank oder einem Vermittler bearbeitet werden müsste, und einem digitalen Euro, bei dem Vermittler Transaktionen aufzeichnen müssten, entscheiden.
Zur ersten Option (eine CBDC ohne Vermittler) erklärt die EZB, „die Verwendung eines digitalen Euro würde sich mehr wie Barzahlungen anfühlen, aber in digitaler Form. Sie könnten den digitalen Euro auch dann verwenden, wenn Sie nicht mit dem Internet verbunden sind und Ihre Privatsphäre und Ihre persönlichen Daten wären besser geschützt.“
Zur zweiten Option (eine CBDC mit Vermittler) erklärt die EZB, dass dieses Modell online funktionieren und ein größeres Potenzial für zusätzliche Dienstleistungen und die Unterstützung von Interaktionen mit bestehenden Dienstleistungen bieten würde. „Es könnte beispielsweise die Integration eines digitalen Euro in derzeit verfügbare elektronische Bankdienstleistungen und -anwendungen erleichtern.“
Die Umfrage umfasst auch einen speziellen Abschnitt über die Perspektiven von Finanz- und Technologiefachleuten, in dem sie um Feedback gebeten werden. Dabei geht es um die Rolle der Banken, kommerziellen Einrichtungen und Zahlungsinstitute beim Angebot eines digitalen Euro für Endnutzer. Er bittet auch um Rückmeldungen zu Lösungen zur Bekämpfung von Fälschungen, zur technischen Belastbarkeit und zum Design von Backend-Infrastrukturen oder Geräten, die etwa Datenschutz, Offline-Benutzbarkeit und finanzielle Integration bieten würden.
Weitere Themen in der Umfrage sind die Abstimmung von Datenschutz und Privatsphäre mit den Anforderungen der Geldwäschebekämpfung; Strategien, wie etwa Mengenbegrenzungen und gestaffelte Vergütungen, um die Einlagen der Geschäftsbanken und die Transmission der Geldpolitik zu schützen; währungsübergreifende Zahlungen; Verwendung außerhalb der Euro-Zone; sowie Integration mit Händlersystemen.
Unabhängig vom Ergebnis der Konsultation, praktischen Experimente und Diskussionen mit öffentlichen und privaten Interessengruppen hat die EZB erklärt, dass sie „gegen Mitte 2021“ eine Entscheidung darüber treffen werde, ob sie einen digitalen Euro lancieren werde.
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