eToro-Chef sieht Coronakrise und Politik als Auslöser für „Krypto-Boom 2.0“

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Yoni Assia, der Geschäftsführer der israelischen Social-Trading-Plattform eToro, macht einen Mix aus mehreren Faktoren für den momentanen Höhenflug des Kryptomarktes verantwortlich. Als einen der Hauptgründe sieht er dabei die wirtschaftliche Lage in Zeiten der Coronakrise.

„Ich denke, dass eine Zusammenwirkung mehrerer Faktoren für die momentanen Rekorde auf dem Aktienmarkt und dem Kryptomarkt sorgt“, wie Assia dementsprechend gegenüber Cointelegraph feststellt. Dahingehend ergänzt er: „Wir sehen eine noch nie da gewesene Geldpolitik und Fiskalpolitik von Regierungen auf der ganzen Welt, was uns in einigen Ländern Nullzinsen und sogar Negativzinsen beschert.“

Allerdings hatte das Coronavirus zunächst eine ähnlich vernichtende Wirkung auf Bitcoin (BTC) wie auf den Rest der Wirtschaft, denn im März 2020, als die Krise ihren Lauf nahm, crashte die marktführende Kryptowährung unter 4.000 US-Dollar. Seitdem ist sie jedoch einer der großen Gewinner, denn in den Folgemonaten ist der Bitcoin-Kurs über 60.000 US-Dollar geklettert, wodurch die Marktkapitalisierung wiederum auf mehr als 1 Bio. US-Dollar gestiegen ist.

„Die Regierungen auf der ganzen Welt drucken Geld wie nie zuvor. Einige gehen dabei sogar den bisher unvorstellbaren Weg, die Hilfszahlungen direkt an die Bevölkerung auszugeben“, so Assia weiter. „Dadurch ist die größte Debatte um den Wert von Geld entstanden, die es je gab. Diese Debatte wurde besonders in der Kryptobranche leidenschaftlich befeuert“, wie der eToro-CEO unter Verweis auf die eingebaute Verknappung von Bitcoin erklärt.

In der Tat ist die Umlaufmenge von Bitcoin auf 21 Mio. Währungseinheiten limitiert, wobei diese Obergrenze noch lange nicht erreicht ist. Ungefähr alle 10 Minuten wird eine weitere Währungseinheit „abgebaut“ und in Umlauf gebracht. Die Anstiegsrate wird dabei im Laufe der Zeit immer geringer. Dies wird dadurch erreicht, dass die „Block-Belohnung“, die für das Mining von Bitcoin ausgezahlt wird, in regelmäßigen Abständen halbiert wird. So ist die Anstiegsrate von 50 BTC inzwischen auf 6,5 BTC geschrumpft. Durch diesen Mechanismus stellt sich eine zunehmende Verknappung ein, bis irgendwann keine weiteren Coins mehr geschöpft werden können. Im Zusammenspiel mit einer steigenden Nachfrage soll das geringer werdende Angebot so für eine „automatische“ Wertsteigerung sorgen.

Die Verknappung von Bitcoin und die damit einhergehende Wertsteigerung ist selbst für Laien, leicht zu verstehen, wie Assia meint. Gleichsam würden die Menschen von der expansiven Geldpolitik und der Zinspolitik ihrer Regierungen Notiz nehmen, und könnten eins und eins zusammenzählen. Doch nicht nur der Kryptomarkt würde hiervon profitieren, sondern auch der Aktienmarkt, denn durch die Digitalisierung wäre auch der Einstieg in den Aktienhandel inzwischen so leicht wie nie zuvor.

Dementsprechend kommt der eToro-Chef zu dem Schluss, dass „das momentane Interesse am Kryptomarkt so groß ist wie zuletzt im Dezember 2017, als es den Krypto-Boom 1.0 gab“. Die jetzige Situation könnte deshalb problemlos als „Krypto-Boom 2.0“ gesehen werden.

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