Coinbase gesteht Datenmanipulation ein, verschiebt Börsengang auf April

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Die einflussreiche Kryptobörse Coinbase verschiebt ihren für März geplanten Börsengang auf den nächsten Monat, was vermutlich im Zusammenhang mit einer Strafzahlung an die amerikanische Aufsichtsbehörde CFTC steht, die der Handelsplattform gleich mehrfache Manipulation von Handelsdaten zur Last gelegt hatte.

Die „Commodity Futures Trading Commission“, also die amerikanische Aufsicht für Derivatehandel, hat dementsprechend am 19. März bekanntgegeben, dass sie im Verfahren gegen die Coinbase eine Einigung mit der Kryptobörse erzielt hat. Als Vorwürfe standen dabei im Raum, dass Coinbase Handelsdaten für Bitcoin bewusst falsch übermittelt haben soll, zudem soll ein Mitarbeiter der Plattform unrechtmäßigen Eigenhandel mit Litecoin betrieben haben, um hohe Handelsvolumen und hohe Nachfrage für die Kryptowährung zu suggerieren.

„Die Übermittlung von falschen, irreführenden und ungenauen Transaktionsdaten untergräbt die Integrität der Preisbildung von Kryptowährungen“, wie Vincent McGonagle, der CFTC-Direktor für Strafverfolgung dahingehend erklärt. Dem fügt er an: „Die Verfolgung des vorliegenden Tatbestandes unterstreicht, dass die CFTC eingreift, um die Integrität und Transparenz dieser Informationen zu schützen.“

Wie es in der Bekanntmachung der Aufsichtsbehörde heißt, hat die Coinbase von Januar 2015 bis September 2018 zwei automatisierte Trading-Programme namens Hedger und Replicator eingesetzt. Obwohl die Kryptobörse zwar eingeräumt hatte, dass sie Trading-Programme nutzt, hatte sie nicht offengelegt, dass diese gezielt zum Matching von Trades dienten. Indem die Kryptobörse damit also offene Trades auf der Plattform abgeschlossen hat, entstand der Eindruck einer viel höheren Handelsaktivität als tatsächlich vorhanden.

In Folge dessen hat die Coinbase-API falsche bzw. gefälschte Handelsdaten übermittelt, die auf „direktem Weg“ in zuverlässige Datenquellen des Kryptomarktes wie den CME Bitcoin Real Time Index, CoinMarketCap und den NYSE Bitcoin Index eingespeist wurden.

Die CFTC führt aus, dass diese gefälschten Daten „womöglich hohe Handelsvolumen und hohe Liquidität von Kryptowährungen wie Bitcoin vorgetäuscht haben, die so nicht stimmten“.

Darüber hinaus weist die Behörde darauf hin, dass ein Coinbase-Mitarbeiter in einem sechswöchigen Zeitraum im Jahr 2016 unrechtmäßig offenstehende Trades für das LTC/BTC-Währungspaar abgeschlossen hat, um Liquidität und Nachfrage für die Kryptowährung Litecoin zu simulieren. Die CFTC sieht die Coinbase dabei in der Verantwortung für das Handeln des Mitarbeiters.

Im Rahmen der Einigung wird der Kryptobörse eine Strafzahlung von 6,5 Mio. US-Dollar auferlegt. Gleichsam geht damit ein Schuldeingeständnis einher, dass für die Plattform zumindest kurzfristig Sand im Getriebe sein könnte.

Börsengang verschoben?

Dies macht sich wohl schon bemerkbar, denn im Anschluss an die Einigung mit der CFTC berichtet Bloomberg, dass Coinbase den für März geplanten Börsengang auf April verschoben hat.

Unter Berufung auf interne Quellen gibt das Nachrichtenportal an, dass das anvisierte IPO an der amerikanischen Börse zunächst aufgeschoben wurde, ohne konkrete Details zu nennen.

Allerdings sind nicht alle Bloomberg-Berichte über die Kryptobranche, für bare Münze zu nehmen. So hatte das Blatt jüngst behauptet, dass der TRON-Chef Justin Sun die knapp 70 Mio. US-Dollar schwere Rekordauktion für ein Krypto-Kunstwerk (NFT) gewonnen hätte, was sich später als Falschmeldung herausstellte. Zudem hatte Bloomberg vor wenigen Tagen kolportiert, dass die CFTC gegen die marktführende Kryptobörse Binance ermittelt, was Binance-Chef Changpeng Zhao jedoch kurz darauf dementiert hat.

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