Britischer Zentralbankchef warnt vor Investitionen in Kryptowährungen

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Andrew Bailey, der Gouverneur der Bank of England, warnt Anleger vor Investitionen in Kryptowährungen.

Die entsprechende Warnung sprach der englische Zentralbankchef am Donnerstag im Rahmen einer Konferenzveranstaltung aus. Hierbei störte er sich explizit an dem Wort „Kryptowährungen“, denn es würde sich vielmehr um „Krypto-Investitionsprodukte“ handeln als um Währungen.

Bailey beruft sich in diesem Zusammenhang auf einen alteingesessenen Kritikpunkt, und zwar dass Kryptowährungen über keinen intrinsischen Wert verfügen: „Ich wiederhole, was ich in den vergangenen Jahren immer wieder gesagt habe.

Dem folgte der Gouverneur dann mit seinen warnenden Worten:

„Es tut mir Leid, aber ich sage klar und deutlich: Investieren Sie nur in Kryptowährungen, wenn Sie damit leben können, dass Sie womöglich ihr ganzes Geld verlieren.“

Damit schließt sich der britische Zentralbankchef der Rhetorik der britischen Finanzaufsicht (FCA) an, die ihre Bevölkerung im Januar jüngst vor Verlusten bei Investitionen in den Kryptomarkt gewarnt hatte. Eine Position, die auch die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im selben Monat klar formuliert hatte, als sie Kryptowährungen als „hoch riskant und spekulativ“ bezeichnete. Eine Kerbe, in die im Februar auch die österreichische FMA geschlagen hat.

Die Warnhinweise der drei großen europäischen Aufsichtsbehörden kamen dabei zu einem opportunen Zeitpunkt, denn Anfang des Jahres korrigierte Bitcoin (BTC) zwischenzeitlich heftig nach unten. Seither hat sich die marktführende Kryptowährung allerdings wieder gefangen und die Marktkapitalisierung des gesamten Kryptomarkts ist mittlerweile auf mehr als 2,3 Bio. US-Dollar gestiegen.

Die Äußerungen von Bailey kommen derweil vor dem Hintergrund anhaltender Höhenflüge von alternativen Kryptowährungen. Allen voran der führende Altcoin Ether (ETH) stellt aktuell immer neue Rekordmarken auf. Auch große Krypto-Projekte wie Polkadot (DOT), Chainlink (LINK) und XRP fahren rasante Zugewinne ein.

Der BoE-Gouverneur sieht darin jedoch keinen Widerspruch zu seiner Feststellung, vielmehr wäre dies eine Bestätigung: „Nur weil sie keinen intrinsischen Wert haben, heißt das nicht, dass die Leute ihnen keinen Wert zuschreiben, denn sie können sehr wohl einen extrinsischen Wert haben.“

Das offensichtlichste Beispiel für diese These ist wohl der Dogecoin (DOGE), denn im Gegensatz zu anderen Krypto-Projekten steht hinter der „Scherz-Kryptowährung“ kein Geschäftsmodell bzw. Netzwerk, das einen tatsächlichen Mehrwert bietet. Nichtsdestotrotz ist der Kurs des Altcoins in diesem Jahr um mehr als 12.700 % gestiegen.

Auch wenn der britische Zentralbankchef in Kryptowährungen keinen wirklichen Nutzen sieht, ist das britische Finanzamt davon überzeugt, dass die Digitalwährungen immerhin bei der Steuerhinterziehung einen Zweck erfüllen.

Aus diesem Grund hat die Steuerbehörde jüngst die Informationseinholung zu Krypto-Vermögen vorangetrieben, um einerseits ihre Informationslage zu verbessern und andererseits eine rechtliche Handhabe gegen Steuersünder zu bekommen.

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