BitMEX wegen organisierter Kriminalität und weitreichenden illegalen Aktivitäten angeklagt

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BitMEX, eine der weltweit größten Börsen für Krypto-Derivate, wurde vor Gericht beschuldigt, „von Grund auf zur Ermöglichung einer Vielzahl illegaler Aktivitäten entworfen“ worden zu sein.

Die Vorwürfe wurden in einer wichtigen neuen Klage erhoben, die BMA LLC am 16. Mai beim US-Bezirksgericht für den nördlichen Bezirk von Kalifornien eingereicht hatte.

Der Kläger beschuldigt die Muttergesellschaft von BitMEX, HDR Global Trading, und die Top-Führungskräfte der Börse – Arthur Hayes, Ben Delo und Samuel Reed –, mehrere Straftaten begangen oder begünstigt zu haben. Darunter befindet sich beispielsweise Erpressung, Geldwäsche, Überweisungsbetrug und den Betrieb eines nicht lizenzierten Geldtransfergeschäfts. 

In der Klage wird behauptet, die Angeklagten hätten sich auf „dreiste, gesetzlose Weise“ an diesen und eine Vielzahl anderer illegalen Aktivitäten beteiligt, deren Ausmaß angeblich wirklich atemberaubend sei.

Warum wird der Fall in Kalifornien weiterverfolgt?

BMA LLC behauptet, dass die Führungskräfte von BitMEX trotz ihrer Widerlegungen enge Verbindungen zu den USA und dem Northern District of California unterhalten. Der Kläger führt mehrere Quellen an, die angeblich dem Unternehmen nahe stehen und den Medien zuvor mitgeteilt haben, dass fast 15% des Handelsvolumens von BitMEX im Jahr 2019 auf US-amerikanische Händler entfallen. 

Dies bedeutet, dass die eigenen Daten der Börse darauf hinweisen, dass sie täglich durchschnittlich 3 Milliarden US-Dollar an Geldtransfers verarbeitet hat, ohne in den USA als Geldtransferunternehmen lizenziert zu sein. 

Dies sei „das Rekordvolumen für solche rechtswidrigen Aktivitäten in der gesamten Geschichte der Währungsregulierung in den Vereinigten Staaten“, behauptet der Kläger.

Die Muttergesellschaft HDR Global Trading – deren Name angeblich ein Akronym für Hayes, Delo und Reed ist – soll auf den Seychellen gemeldet sein. Der Kläger stellt fest, dass Hayes auf die Frage, warum das Unternehmen gerade in diesem Land gegründet wurde, öffentlich behauptete:

„Die Seychellen sind billiger zu bestechen als [die Vereinigten Staaten]“ und als er gefragt wurde, wie viel er für die Registrierung von BitMEX auf den Seychellen bezahlen muss, sagte er: „eine Kokosnuss“.

Andere Vorwürfe

BMA LLC beschuldigt die Angeklagten, sich verschworen zu haben, um das Geschäft mithilfe von „organisierter Kriminalität“ und Manipulationen am Kryptowährungsmarkt zu leiten. Dies soll durch Überweisungsbetrug, betrügerische Geschäftsbeziehungen und zahlreiche anderer illegaler Aktivitäten vorgenommen worden sein.

In der Klage wird darauf hingewiesen, dass BitMEX Händlern einen extrem hohen Hebel (100x) für hochliquide Derivate bietet, die angeblich auf der Grundlage der Preise von „zwei oder drei illiquiden Spot-Börsen“ berechnet werden. 

Die Börse ermöglicht angeblich Manipulatoren und Geldwäschern, illegal zu handeln, indem sie eine unbegrenzte Anzahl anonymer und nicht überprüfter Konten ohne Handels- oder Auszahlungslimits eröffnen können.

In dem Dokument wird behauptet, dass BitMEX absichtliche Server-Einfrierungen als eine Art Waffe benutzt und betrügerische „Systemüberlastungen“ verwendet habe, um bestimmte Handelsaufträge unter volatilen Marktbedingungen an- bzw. abzulehnen, um Preisschwankungen zu verschärfen und maximale Liquidationen auszulösen.

All dies macht BitMEX angeblich zu einem „exquisiten“ Designer“-Tool für böswillige Akteure, um Kryptowährungsmärkte zu manipulieren.“

Die Klage weist ferner auf das Eingeständnis der Beklagten, dass die Börse einen eigenen gewinnorientierten Handelsschalter betreibt, der angeblich gegen BitMEX-eigene Kunden handelt und Insiderinformationen über die bestehenden Handelspositionen ihrer Kunden verwendet.

Die vollständigen Details der umfangreichen Vorwürfe umfassen über 100 Seiten.

Jüngste Kontroversen

Wie kürzlich berichtet, hat BitMEX seit dem historischen Marktcrash im März dieses Jahres sowohl an Open Interest als auch an Volumen für Bitcoin (BTC)-Futures weiter verloren und sich bemüht, seinen Marktanteil gegen Wettbewerber wie Binance Futures zu verteidigen.

Nach dem sogenannten Schwarzen Donnerstag Crash verzeichnete BitMEX zwischen dem 13. März und dem 9. April einen Rückgang der BTC-Bestände auf der Plattform um fast 40%.

Kontroversen betrafen zwei DDoS-Angriffe, die Ausfallzeiten an der Börse auslösten, und haben sogar einige Branchenakteure dazu veranlasst zu behaupten, dass die Börse für die mehrmonatige Tiefstände von Bitcoin verantwortlich ist.

BitMEX war auch eine der sieben Kryptofirmen, die in eine Reihe neuer Klagen verwickelt waren, in denen Verstöße gegen bestehende US-amerikanische Wertpapiergesetze geltend gemacht wurden.

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