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Der Machtkampf zwischen den Bitmain-Mitbegründern Micree Zhan und Jihan Wu scheint beendet zu sein. In einem Tweet am 26. Januar gab Wu bekannt, aus dem Unternehmen ausscheiden zu wollen.
Der ehemalige CEO und Vorstand von Bitmain veröffentlichte eine Abschiedsnachricht, in der er verkündete, dass die langjährige Meinungsverschiedenheit zwischen dem verdrängten Mitbegründer Zhan und ihm auf „freundschaftliche“ und „konstruktive“ Weise beigelegt worden sei.
„Ich trete ab heute als CEO und Vorsitzender von Bitmain zurück“, so Wu, nachdem er fast acht Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet hatte.
Im Rahmen der Vereinbarung hat Zhan etwa die Hälfte der Bitmain-Anteile von Wu und anderen Leuten für 600 Mio. US-Dollar gekauft. Der Bitmain-Mitbegründer soll einen 400-Millionen-Dollar-Kredit von dem Krypto-Mining-Riesen erhalten haben und versprach, „weitere 200 Mio. US-Dollar von außerhalb der Gruppe“ aufzubringen.
Laut Wu verfüge Bitmain 327 Mio. US-Dollar in Fiat-Bargeld. Das sei „doppelt so viel, wie von den Vorzugsaktionären gefordert wird, um diesen Vergleich abzuschließen“. Er berichtete, dass Bitmains finanzielle Situation „stark und gesund“ sei und wahrscheinlich keine Auswirkungen durch den Kredit an Zhan spüren werde.
Wu will sich allerdings nicht ganz aus der Kryptobranche zurückziehen. Er merkte an, dass der firmeneigene Contract-Cloud-Mining-Service Bitdeer von Bitmain abgespalten werde. Wu soll dort dann Vorsitzender werden. Zhan wird die Krypto-Mining-Gruppe Antpool leiten, sobald diese „eine unabhängige Firma“ wird.
Dieser Einigung ging ein langer Machtkampf zwischen den beiden Krypto-Mining-Riesen voraus. Zhan und Wu sollen sich im Dezember auf einen Vergleich in Höhe von 600 Mio. US-Dollar geeinigt haben. Sequoia Capital trat dabei als Vermittler auf, nachdem Zhan im Juni zunächst angeboten hatte, Wus und andere Bitmain-Aktien für 4 Mrd. US-Dollar zu kaufen.
Der Kampf begann damit, dass Wu Zhan im Oktober 2019 aus Bitmain verdrängte. Zu dieser Zeit war Zhan der größte Aktionär der Firma. Er bezeichnete Wus Vorgehen später als „illegale Machtergreifung“.
Nachdem Zhan verdrängt wurde, ging Bitmain in die Offensive und erklärte öffentlich, er habe kein Recht, als gesetzlicher Vertreter des Mining-Riesen aufzutreten oder Mitteilungen und Anweisungen an Mitarbeiter des Unternehmens zu geben. Auch über rechtliche Schritte gegen Zhan wurde berichtet.
Der Bitmain-Manager schlug auf verschiedenen Wegen zurück. Er reichte zwei Klagen gegen die verschiedenen Einheiten von Bitmain ein, um seine Position wiederzuerlangen. Er warf Wu vor, dieser habe Gerüchte verbreitet, eine Gruppe von Leuten losgeschickt, um eine physische Kopie seiner Geschäftslizenz zu stehlen, und Firmenvermögen zu unterschlagen. Zhan soll im Mai mit einem Team von Wachleuten die Pekinger Filiale des Unternehmens gestürmt haben.
Bitmain war im August 2019 fast 12 Mrd. US-Dollar wert, bevor dieser Kampf um die Kontrolle die Führung, die Produktion und die Medienberichterstattung über den Krypto-Mining-Riesen erschütterte. Wus Nachricht deutet darauf hin, dass Bitmain immer noch plane, einen Börsengang zu machen. Der erste Versuch der Firma, einen Börsengang im September 2018 zu beantragen, blieb erfolglos.
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