Betrügerische Kryptobörsen: Türkei plant zentrale Depotbank

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Nach der Verhaftung mehrerer Mitarbeiter der türkischen Kryptobörsen Thodex und Vebitcoin letzte Woche will die Regierung eine zentrale Bankbehörde einrichten, die digitale Vermögenswerte verwahren kann. 

Laut einem Bericht von Bloomberg sagte ein ungenannter ranghoher Beamter der türkischen Regierung, die lokalen Behörden würden möglicherweise eine zentrale Depotbank einrichten, um das Gegenparteirisiko beim Handel mit Kryptowährungen zu eliminieren. Dieser behauptete auch, die Regierung erwäge auch die Einführung einer Kapitalschwelle für Börsen sowie, dass Führungskräfte in Krypto-Firmen ein gewisses Grundwissen über digitale Währungen haben.

Der Thodex Besitzer Faruk Fatih Özer soll nach Albanien geflohen sein. Dazu kam es kurz nachdem ihm ein Exit-Betrug vorgeworfen wurde. Dabei soll er mehr als 390.000 Benutzer der Kryptobörse um rund 2 Mrd. US-Dollar betrogen haben. Die Polizei nahm 62 Personen fest, die mit Thodex in Verbindung stehen. Die Börse erklärte, sie würde den Handel und die Abhebungen aussetzen. Gegen Özer liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Am Dienstag führte die albanische Polizei eine Razzia in einem Haus in Tirana durch und nahm zwei Personen fest, die Özer geholfen haben sollen. Der Besitzer der Kryptobörse konnte allerdings nicht aufgefunden werden.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete ebenfalls, dass Angestellte der Kryptobörse Vebitcoin mit ähnlichen Betrugsvorwürfen von den Behörden konfrontiert wurden. Der CEO Ilker Bas und drei weitere wurden im Zuge dessen festgenommen. Obwohl Vebitcoin auf seiner Webseite sagte, sie würde den Betrieb einstellen, soll die türkische Behörde für Wirtschaftskriminalität bereits die Konten von Vebitcoin gesperrt und eine Ermittlung zu dem mutmaßlichen Betrug eingeleitet haben.

Der kürzlich ernannte türkische Zentralbankgouverneur Sahap Kavcioglu sagte indirekt, er würde Kryptowährungen im Land verbieten. Ab Freitag soll es soweit sein. Mit der Anordnung werden den Inhabern verboten, ihre Kryptowährungen für Zahlungen zu verwenden. Auch Zahlungsanbieter sollen keinen Fiat-Zugang für Kryptobörsen mehr anbieten.



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