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Frankreichs oberste Finanzaufsichtsbehörde hat vorgeschlagen, die Kryptowährungsindustrie in Europa auf andere Weise zu beaufsichtigen.
Robert Ophèle, Vorsitzender der Autorité des Marchés Financiers, sprach über kryptorelevante regulatorische Fragen auf der fünften jährlichen Konferenz zu FinTech und Regulierung. Ophèle sagte, die Finanzaufsichtsbehörden müssten aufgrund des massiven Wachstums des Marktes einen neuen Regulierungsansatz von Blockchain-basierten Finanzinstrumenten verfolgen.
Er schlug vor, dass die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA die zuständige Behörde für diesen neuen Bereich der Regulierung und Aufsicht sein sollte. Ophèle betonte, dass der derzeitige Stand der Regulierung in der Europäischen Union es der ESMA erleichtern würde, Richtlinien zu entwickeln:
„Da diese Regulierung brandneu ist, ist es einfacher, der ESMA von Anfang an die nötigen Kompetenzen zu geben, als das erst zu einem späteren Zeitpunkt in Betracht zu ziehen. Außerdem wäre es sinnvoll, die gesamte Expertise in einer Behörde zu bündeln, da die Einstiegskosten in die Kryptowelt recht hoch sind.“
Die ESMA hat ihren Sitz in Paris und ist eine unabhängige EU-Behörde, die sich darauf konzentriert, die Stabilität des Finanzsystems der Union zu gewährleisten, indem sie den Anlegerschutz verbessert und stabile Finanzmärkte fördert. Anfang 2018 gab die ESMA eine Warnung heraus und sagte darin, Kryptowährungen seien hochriskante Vermögenswerte. Sie warnte Investoren davor, Geld zu investieren, bei dem sie es sich „nicht leisten können, es zu verlieren“.
Ophèle schlug auch vor, etwa einen regulatorischen Sandkasten für die Wertpapier-Token-Branche anzubieten. Er sagte, die aktuellen Regeln würden die Entwicklung der Blockchain-Technologie behindern, da sie für zentralisierte Systeme konzipiert wurden. Ophèle erklärte, dass die dezentralisierte Natur der Blockchain eine entscheidende Rolle in der europäischen Wirtschaft spielen könnte:
„DLT würde die Risiken durch die Beschleunigung der Marktkette und durch ihre verteilte Natur reduzieren. Diese könnte einige Cyber-Risiken abwenden, die von zentralisierten Marktinfrastrukturen ausgehen, wie etwa einzelne Schwachstellen. Es geht auch darum, Europa wettbewerbsfähig zu halten. Denn derzeit gibt es in vielen Ländern ähnliche Ansätze.“
Die Europäische Kommission hat im September 2020 ihre sogenannte MiCA-Regulierung veröffentlicht, die einen gesetzlichen Rahmen für Kryptomärkte und relevante Dienstleister umfasst. Große Kryptounternehmen, wie etwa ConsenSys, äußerten daraufhin Bedenken gegen MiCA und warnten, dass die neuen Vorschriften die Branche aufgrund der kostspieligen und komplexen Compliance- und Gesetzesanforderungen überfordern könnten.
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