Digitaler Euro dauert noch mindestens fünf Jahre

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Mehrere Experten verschiedener europäischer Banken sind sich einig, dass es noch vier oder fünf Jahre dauern könnte, bis es auch nur einen Konzeptnachweis für einen digitalen Euro gibt.

In einer Diskussionsrunde am Montag mit dem Titel „Upgrading Money to the Digital Age: Introducing Digital Euro“ waren sich die Teilnehmer einig, dass es die erste Aufgabe wäre, alle mit den Besonderheiten eines digitalen Euro vertraut zu machen. Damit wird eine wirkliche Umsetzung noch lange Zeit hinausgezögert. 

Digitale Zentralbankwährungen, so genannte CBDCs, waren in den letzten Jahren, vor allem aber seit Beginn der COVID-19-Pandemie, ein äußerst beliebtes Diskussionsthema. 

Austėja Šostakaitė von der Europäischen Zentralbank sagte, dass die EZB erst Mitte 2021 eine Entscheidung darüber treffe, ob sie ernsthaft einen digitalen Euro einführen werde. Das widerspricht der Prognose des EZB-Präsidenten, der sagte, dass es im Januar soweit sei. Vorerst, so Šostakaitė, stelle sich die Frage: „Wie führen wir den Euro in das Ökosystem ein und wie arbeitet er mit dem Geld der Geschäftsbanken zusammen?“

Quelle: Präsentation von Austėja Šostakaitė für Upgrading Money to the Digital Age

Carl Andreas Claussen, ein Berater der schwedischen Riksbank, sagte, dass die Zentralbank im Februar einen Konzeptnachweis für ihre E-Krone fertigstelle. Er schätzte aber ebenfalls, dass ein tatsächlicher Start „noch vier oder fünf Jahre“ dauern würde. Claussen sagte:

„Es gibt einige rechtliche Fragen und das ist ein so großes Thema, dass wir darüber nicht entscheiden können. Wir brauchen etwas politische Unterstützung. Wir schlugen dem Parlament vor, dass es einen Expertenausschuss einsetzen sollte, der sich damit befasst.“

Schweden ist Mitglied der Europäischen Union, aber nicht der Eurozone. Das bedeutet, dass das Land seine eigene Währung weiter nutzt. Der Bargeldverbrauch in Schweden zählt zu den niedrigsten der Welt. Das bedeutet, dass das Land einen gewissen Sprung in Sachen Digitalisierung seiner Währung gemacht hat. Claussen deutete auch an, grenzüberschreitende Zahlungen ermöglichen zu wollen. Angesichts der relativen Nutzung des Euro oder Dollars werden allerdings nur sehr wenige in der Krone getätigt. 

In Bezug auf den Euro selbst erklärte Šostakaitė, dass der externe Wettbewerb den bestehenden Zeitplan für die Entwicklung beschleunigen könnte: „Wenn wir sehen, dass ausländische CBDCs oder vielleicht Facebook in die Eurozone kommen, könnte das die Dinge beschleunigen“, wie sie erläuterte.

Facebooks Libra ist derzeit auf dem besten Weg, um im Januar als an den US-Dollar gekoppelter Stablecoin auf den Markt zu kommen.

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