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Venezuela hat angekündigt, dass Tankstellen im ganzen Land Benzin zu einem reduzierten Preis verkaufen werden. Dieser reduzierte Preis gilt im Austausch gegen die staatlich ausgegebene und an Öl gekoppelte Kryptowährung des Landes Petro.
Die Ankündigung geht jedoch mit der Abschaffung der lokalen Benzinsubventionen einher. Dadurch ist der Benzinpreis von fast Null auf 0,02 US-Dollar pro Liter in die Höhe geschnellt.
Venezuela führt neue Regeln für Benzinkauf ein
Inmitten der akuten Benzinknappheit hat Venezuela am 1. Juni die Subventionen auf den Benzinpreis abgeschafft.
Die neuen Regeln für den Benzinkauf sehen vor, dass venezolanische Autobesitzer 120 Liter pro Monat zu einem Preis von etwa 0,02 US-Dollar zugeteilt bekommen. Das bedeutet im Wesentlichen, dass den Autofahrern zwei volle Tanks im Wert von etwa 1,20 US-Dollar pro Monat zur Verfügung stehen. Motorradfahrer erhalten 60 Liter Benzin pro Monat.
Mit einem Monatslohn von etwa 3,61 US-Dollar pro Monat in Venezuela plus einer Lebensmittelbonuszulage von 2,89 US-Dollar entspricht allein der subventionierte Benzinanspruch 37 Prozent des Mindestlohns einschließlich des Lebensmittelbonus.
Venezuelas neue Regeln für den Benzinkauf geht auch mit der Unterstützung von Petro-Zahlungen an Tankstellen im Land einher.
Zahlungen können jedoch nicht über die Petro-App getätigt werden, die einzige digitale Wallet, die den Petro unterstützt. Die Zahlungen laufen über das biometrische Zahlungssystem „Patria“, das von der größten Bank Venezuelas entwickelt wurde und derzeit nicht mit der Petro-App kompatibel ist.
Zugang zu Subventionen auf Ausweisinhaber beschränkt
Die subventionierte Zuteilung soll jedoch nur Bürgern zur Verfügung stehen, die die „Vaterlandskarte“ besitzen. Das ist ein Ausweis, der als Ausdruck totalitärer Kontrolle kritisiert wurde. Viele Bürger haben sich deshalb gegen die Beantragung einer solchen Karte entschieden.
Venezolaner, die keine solche Vaterlandskarte besitzen oder mehr als die ihnen zugeteilte Menge an Benzin wollen, müssen 0,50 US-Dollar pro Liter bezahlen.
Fahrer von staatlichen Fahrzeuge haben weiterhin freien Zugang zu Benzin. Dadurch kann Benzin einfach auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Benzin auf dem venezolanischen Schwarzmarkt soll bis zu 4 US-Dollar pro Liter kosten.
Obwohl Venezuela eines der erdölreichsten Länder der Welt ist, haben schlecht verwaltete und baufällige Raffinerien und die harten US-Sanktionen zu chronischem Benzinmangel in ganz Venezuela geführt. Derzeit ist Venezuela auf Exporte aus dem Iran angewiesen, der aus Protest gegen die USA nach Venezuela liefert.
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